Noch vor einigen Jahren war es üblich Babys zum Schlafen mit einer gewöhnlichen Decke zuzudecken und noch heute werden viele Kinder auf diese Weise zum Schlafen hingelegt. Das hat jedoch gleich mehrere Nachteile, daher ist es sehr vernünftig einen Babyschlafsack statt einer Decke zu verwenden. In diesem Artikel zeigen wir worauf es beim Schlafsack ankommt und was man dabei beachten sollte.
Warum überhaupt ein Babyschlafsack?
Diese Frage lässt sich relativ leicht beantworten, wenn man sich vor Augen führt welche Nachteile eine Decke bei Neugeborenen und Kleinkindern hat bzw. welche Gefahren von ihr ausgehen können.
Um das Wichtigste gleich zuerst zu nennen: Aus der Decke kann sich ein Baby sehr schnell freistrampeln und im ungünstigsten Fall gerät der Säugling unter die Decke, bzw. zieht sich diese durch die unkoordinierten Bewegungen über den Kopf. Als Folge davon droht Erstickungsgefahr. Auch Überhitzung kann zum Tod des Kindes führen. Daher gilt im Bettchen die klare Regel: Keine „beweglichen“ Teile im Kinderbett. Dazu gehört übrigens auch das Kissen oder ein Kuscheltier. Mag vor allem Letzteres als Übertreibung gelten, so darf man es bei dieser Regel ruhig genau nehmen und sollte lieber auf Nummer sicher gehen.
Ein anderer Aspekt der Decke und somit ein Nachteil gegenüber dem Babyschlafsack liegt ebenso auf der Hand: Da sich das Baby wie eben erwähnt relativ leicht aus der Decke strampelt, ist es nicht mehr zugedeckt und friert. Die Temperaturregulierung beim Säugling ist sowohl bei hohen als auch bei niedirigen Temperaturen nicht mit der eines Erwachsenen zu vergleichen, daher kann das Kind im beschriebenen Fall des Freistrampelns evtl. stark auskühlen.
Beide genannten „Probleme“ der Decke lassen sich perfekt mit einem Babyschlafsack umgehen. Darin kann das Baby sicher schlafen. Außerdem ist die Handhabung eines Babyschlafsackes sehr praktisch für die Eltern.
Passenden Babyschlafsack finden
Babyschlafsäcke gibt es in den verschiedensten Ausführungen. Dabei spielt nicht nur die Größe und Farbe eine Rolle. Auch die verwendeten Materialien unterscheiden sich und die Modelle variieren nicht zuletzt auch je nach Jahreszeit und Verwendungszweck. Hier einige Tipps und Eckwerte, die einem helfen den richtigen Babyschlafsack zu finden.
Die richtige Größe
Ein wichtiger Punkt ist die Größe des Schlafsacks. Hierbei gilt es den richtigen Mittelweg zu finden, denn vor allem, wenn der Schlafsack zu groß ist, besteht die Gefahr, dass das Baby in den Sack rutschen kann und außerdem leicht auskühlt. Eine gute Methode die benötigte Größe des Schlafsacks zu bestimmen geht wie folgt:
Länge des Babys von den Schultern bis zu den Füßen (cm) + 10 bis 15 cm = Optimale Größe des Babyschlafsacks
Nicht zuletzt sollte man auf die Ausschnitte an den Armen achten. Bei einem zu großen Babyschlafsack wären diese deutlich zu groß und Wärmeverlust wäre die Folge.
Babyschlafsack passend zur Jahreszeit wählen
Grundsätzlich sollte im Schlaf- bzw. Kinderzimmer stets zum Schlafen eine gleichmäßige und nicht zu hohe Temperatur herrschen. Optimal sind Werte um 16 Grad. In der Praxis kann man das jedoch nicht immer sicherstellen, daher ist es sinnvoll über den Schlafsack und die Kleidung des Kindes die Temperatur zu regulieren.
Winterschlafsäcke
Im Winter besonders bewährt haben sich Winterschlafsäcke mit Daunenfüllung. Bekanntermaßen haben Naturdaunen besonders gute Isolierungseigenschaften. Mit einem solchen Babyschlafsack lässt sich sehr gut über den Winter kommen. Hier reicht ein normaler Langarmbody oder ein entsprechender langärmliger Schlafanzug für drunter vollkommen aus. Tipp zum Waschen: Ein Daunenschlafsack sollte vorzugsweise nach dem Waschen im Trockner getrocknet werden, da die Daunen beim Trocknen an der Luft verkleben können und es zudem sehr lange dauert, bis der Schlafsack trocken ist.
Neben den relativ teuren Daunen Schlafsäcken gibt es preiswertere Modelle, deren Füllung dann aus anderen Materialien besteht, was nicht zwingend schlecht sein muss. Ist es jedoch im Zimmer des Kindes relativ kalt, bieten die Daunen die besten Eigenschaften.
Empfehlung für einen Winterschlafsack
- längenverstellbar auf 100cm und 90cm
- zusätzlicher Fußboden-Freilauf-Reißverschluss
- Seitenstege mit der PCM-Clima-Kapsel sorgen für optimalen Temperaturausgleich
- extra Halsschutz-Wams
- Schulterteil verstellbar
- waschbar und geeignet für den Trckner
Universal (Ganzjahres) Babyschlafsack
Als Alternative zum klassischen Winterschlafsack bieten sich Ganzjahres-Babyschlafsäcke an. Diese bestehen aus zwei Säcken und zwar dem Innensack (idealerweise aus Baumwolle gefertigt) und einem Außenschlafsack. Der Innensack hat zudem Ärmel und lässt sich auch separat kaufen. Außerdem kann man ihn auch als (Ersatz)Sommerschlafsack benutzen und natürlich mit einem beliebigen anderen Schlafsack kombinieren.
Empfehlung für einen Innenschlafsack
Hier eine Empfehlung für ein Set aus Innen- und Außenschlafsack
Sommerschlafsäcke
Im Sommer muss man besonders auf mögliche Überhitzung des Kindes achten und einen Babyschlafsack verwenden, der Temperatur und Feuchtigkeit besonders gut regeln bzw. transportieren kann. Auch hier hat sich als Material die Baumwolle sehr bewährt. Unter dem Babyschlafsack im Sommer reicht ebenfalls ein dünner Langarmbody oder bei starker Hitze sogar etwas Kurzärmliges aus.
Unsere Empfehlung für einen Sommer-Babyschlafsack
- Waschbar bei 40 Grad
- Angenehm kühles Baumwoll-Frottee Futter
- Gepolsterte Lasche über dem Reißverschluss-Ende schützt vor Verletzungen
Welche Eigenschaften sollte ein Babyschlafsack sonst noch haben?
Die meisten Babyschlafsäcke sind mit einem Reißverschluss ausgestattet, so dass man das Baby bequem reinlegen kann, um dann den Schlafsack zuzumachen. Dabei gibt es Modelle, bei denen der Reißverschluss an der Seite oder auch „am Bauch“ entlang geführt wird. Das ist letztlich mehr oder weniger Geschmackssache, jedoch sollte man darauf achten, dass der Verschluss nicht ungeschützt am Hals des Kindes „schleift“. Verbreitet ist auch die Variante, bei der der Reißverschluss nach unten geht. Auch findet man oft einen Feststellverschluss, der verhindert, dass der Babyschlafsack durch nächtliches Strampeln wieder aufgeht.
Wie lange sollte man einen Babyschlafsack nutzen?
Hierzu kann es keine genauen Ratschläge nach dem Motto „Babyschlafsack auf jeden Fall nur bis 2 Jahre“ oder Ähnliches geben. Wie bereits beim Thema Pucken ausführlich erläutert, ist es auch beim Schlafsack eine sehr individuelle Sache und maßgeblich davon abhängig wie lange das Kind das Schlafen im Babyschlafsack annimmt und sich wohl fühlt. Theoretisch gibt es keine Grenze nach oben, allerdings wird man für ein schulpflichtiges Kind wohl nur schwerlich einen passenden Babyschlafsack finden. Aber Spaß beiseite: Natürlich spricht nichts dagegen z.B. mit 3 Jahren weiter auf einen Babyschlafsack zurückzugreifen. Bei Kindern, die nachts sehr aktiv sind und die Decke sonst wegstrampeln würden, ist der Vorteil des Schlafsacks natürlich weiterhin vorhanden.
In den meisten Fällen erledigt sich die Sache ohnehin von selbst, denn die Kids haben irgendwann einfach keine Lust mehr auf „Babykram“ und wollen eine eigene Bettdecke haben.